Vor dem 26. Spieltag zog die DFL Mitte März die Reißleine. Letztlich pausierte die Bundesliga mehr als zwei Monate, ehe am 16. Mai erstmals wieder gespielt wurde. Nachdem das Hygienekonzept der DFL grünes Licht von der Politik erhalten hat, dürfen in der 1. und 2. Bundesliga Geisterspiele abgehalten werden.
Der erste Spieltag des Restarts lief ohne befürchtete Fanansammlungen an den Stadien und weitestgehend reibungslos ab. Dennoch steht die Saison stetig auf der Kippe: So konnte etwa Zweitligist Dynamo Dresden sein Spiel nicht absolvieren, weil nach einem Coronafall innerhalb der Mannschaft das komplette Team für zwei Wochen in häusliche Quarantäne musste. Die DFL setzte sich dennoch das ambitionierte Ziel, bis Ende Juni alle Saisonspiele absolviert zu haben - könne aber zur Not die Saison auch bis in den Juli erweitern.
Nicht ganz so schnell läuft es in der 3. Liga: Zwar haben sich die Vereine der 3. Liga bei einer Abstimmung knapp für eine angestrebte Fortsetzung der laufenden Saison ausgesprochen. Zehn der 20 Drittligisten stimmten für eine Fortsetzung, acht stimmten für einen Abbruch der Saison, zwei Klubs enthielten sich. Doch noch gibt es kein Datum für die Fortsetzung. Das vom DFB zunächst angestrebte 26. Mai ist nicht mehr zu halten. Zumal mit dem Chemnitzer FC ein Drittligist erst Mitte Mai einen neuen Corona-Fall im Team hatte, der ein Mannschaftstraining vorerst undenkbar macht.
Zudem wehren sich Vereine wie Waldhof Mannheim oder Carl-Zeiss Jena händeringend gegen die Pläne einer Saisonfortsetzung. Schließlich droht nicht wenigen Drittligisten aufgrund der wichtigen Rolle der Ticketverkäufe im Falle des Spielbetriebs ohne Fans der finanzielle Ruin.
Mitten in der KO-Runde musste die UEFA die Champions League und die Europa League in eine Zwangspause schicken. Ziel des europäischen Fußballverbandes ist es, die beiden wichtigsten Clubwettbewerbe des Kontinents trotz der ungewissen Lage innerhalb der 55 Nationalverbände zu Ende zu spielen. Dafür hat die UEFA angekündigt, den nationalen Ligen genügend Zeit zum Saisonabschluss zu geben, ehe dann die Champions League fortgesetzt werden solle. Doch ob der Plan der Realität standhalten kann, ist noch offen.
Das in zwölf europäischen Nationen gespielte Turnier wurde von der UEFA auf das Jahr 2021 verschoben. Die Spiele sollen vom 11. Juni bis 11. Juli 2021 steigen. Allerdings droht Ungemach: Mehrere Spielorte sind für diesen Zeitraum bereits anderweitig verbucht. Es droht ein Tauziehen um Stadien. Auch Verlegungen von Partien an andere Spielorte sind nicht ausgeschlossen.
Die populärste Liga der Welt pausiert teilte mit, dass die Saison erst fortgesetzt werde, „wenn es sicher und angemessen ist.“
Die Premier League plant laut Medienberichten einen Neustart am 8. Juni. Der Beginn des Mannschaftstrainings wurde nach einer Abstimmung der Vereine für die Woche ab dem 18. Mai angepeilt. Ein Szenario wäre ein Ausspielen der restlichen Saison mit gleich mehreren Spielen an einem Tag als Geisterspiele an einem neutralen Ort. Mögliche Stadien seien dabei das Londoner Wembley-Stadion sowie der St. George’s Park in Burton, der fünf Fußballfelder mit Flutlicht sowie einen Hotelkomplex mit 228 Zimmern bieten würde.
So könnte die Premier League innerhalb von sechs Wochen zu Ende gespielt werden. Allerdings benötigt das Konzept hierfür die Zustimmung von mindestens 14 der 20 Premier-League-Teams.
Im schwer von der Corona-Pandemie getroffenen Spanien ist eine Fortsetzung der La Liga frühestens im Juni ein Thema. Als möglichen Termin für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs nannte Liga-Boss Javier Tebas den 12. Juni, sofern es die Lage im Land zulässt.
Seit dem 18. Mai dürfen die Teams wieder ein Gruppentraining mit bis zu zehn Spielern durchführen.
Auch Italien wurde schwer vom Coronavirus getroffen. Früher als jede andere der großen europäischen Liga verlegte die Serie A Partien. Im Mai wollen die Teams wieder mit dem Mannschaftstraining beginnen. Doch das von der Liga eigentlich für 18. Mai geplante Start des Mannschaftstrainings wurde verschoben, da die Regierung das Ligakonzept noch nicht ratifiziert hatte.
Die Klubs hoffen, ab 13. Juni wieder spielen zu können und die Saison noch im Sommer zu beenden.
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