Im Jahr 2017 hat Philipp Lahm die Pflegeproduktmarke Sixtus als Gesellschafter übernommen. Nun steht das Traditionsunternehmen am Abgrund. 20 Mitarbeiter wurden entlassen, zehn gingen freiwillig. Von vormals 220 Pflegeprodukten soll die Produktpalette auf acht reduziert werden. Zudem wird Sixtus seine Produkte nicht mehr selbst herstellen, sondern ab kommendem Jahr an externe Dienstleister auslagern.
„Die Zahlen sind seit vielen Jahren nicht gut, und damit das Unternehmen zukünftig wirtschaftlich arbeiten kann, müssen wir das Geschäftsmodell verändern. Und das werden wir auch tun“, teilte Lahm der Deutschen Presse-Agentur mit und bestätigte damit Medienberichte.
Zudem wird die Firma vom oberbayerischen Hausham nach Bad Aibling umziehen, wo das Geschäft nur noch mit der Geschäftsführung, einer weiteren Mitarbeiterin sowie einer Auszubildenden fortgeführt werden soll. „Ich habe großes Verständnis für den Unmut der Mitarbeiter, aber ich stelle mich der Verantwortung“, so Lahm. Mit der Marke Sixtus werde es allerdings weitergehen.
„Ab Januar 2020 gibt es nur noch drei Schreibtische, ein Labor mit zwölf Quadratmetern und einen Kellerraum für Akten“, sagte Sixtus-Anwältin Birgit Baudisch.
Baudisch begründete die Entlassungen mit „erheblichen Verlusten“ für Sixtus. Für den Erhalt der Stellen hätte das Unternehmen einen Jahresumsatz von vier Millionen Euro erreichen müssen. „Dieser Umsatz konnte 2018 nicht erzielt werden.“
Philipp Lahm hat sich bereits 2015 mit 50 Prozent an Sixtus beteiligt, ehe Mitgesellschafter Franz Kroha die Anteile seiner Holding komplett an die Philipp Lahm Holding übertragen. „Mit Philipp Lahm habe ich den strategisch richtigen Gesellschafter für Sixtus gefunden“, erklärte Kroha damals. Die Konditionen des Handels gaben beide nicht bekannt.
„Ich war sofort von den Produkten überzeugt und habe über die Zeit einen sehr guten Überblick über die Herausforderungen und die Stärken bekommen“, erklärte Fußball-Weltmeister Philipp Lahm bei der Übernahme. Der Pflegeprodukte-Hersteller aus dem oberbayerischen Alpenvorland stellt Präparate aus Alpenkräutern her. Sie sollen die Haut beim Sport aktivieren, schützen oder regenerieren. Die Geschichte der Sixtus-Produkte reicht bis ins Jahr 1931 zurück.
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