Der VDS bietet seinen Händlern Unterstützung beim Kernthema Digitalisierung an. Der ISPO Digital Readiness Check wurde von VDS-Generalsekretär Stefan Herzog und dem wissenschaftlichen Team um Prof. Dr. Karl-Peter Fischer und Prof. Dr Andreas Schöler von der Hochschule für Angewandtes Management weiterentwickelt und speziell auf Händler und deren Mitarbeiter zugeschnitten.
Es bleibt aber nicht nur beim Check: Der VDS bietet auf seinem Stand auf der ISPO Munich (3. bis 6. Februar) in der Halle C6 auch die kostenfreie Hilfe von Digitalisierungs-Profis in drei Kernbereichen an. Der neue VDS Digital Fitness Check soll europaweit ausgerollt werden, wie Stefan Herzog und Mag. Michael Nendwich als geschäftsführender Präsident der europäischen Sporthändler-Vereinigung FEDAS erklärten.
Vorliegende Test-Ergebnisse zeigen, wie groß der Unterstützungsbedarf im Bereich Digitalisierung im Sportfachhandel ist. Viele haben das passende Business Model für die sich wandelnde Einkaufswelt noch nicht gefunden:
- 25 Prozent geben an, dass man nicht wisse, wo man die Ressourcen für die Digitalisierung konkret einsetzen soll.
- Es fehlt an einer Roadmap mit konkreten Zielen, der Festsetzung einer Strategie, der Kosten- und Ertragsplanung und einem passenden Controlling inklusive Tracking nach KPI‘s.
- Etwa zwei Drittel erklären, nicht zu wissen, wie man online an den Endkunden herankommt.
- Viele Händler geben an, dass sich die Mitarbeiter nicht ausreichend mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen, die Zusammenarbeit im Team hakt und es an Förderung wie Weiterbildung fehlt.
Im Interview erklären Stefan Herzog und der Test-Entwickler Fischer die neue Digitalisierungs-Offensive für Sporthändler.
ISPO.com: Wie ist der aktuelle Zustand im Bereich Digitalisierung im Sportfachhandel?
Karl-Peter Fischer: Wir machen diesen Digitalisierungs-Check ja inzwischen seit drei Jahren in verschiedenen Branchen. Das Ergebnis ist im Handel überall das Gleiche: Es wird viel über Digitalisierung gesprochen, aber es haben wenige geschafft, von Worten auch zu passenden Taten zu kommen. Es werden zwar Budgets bereitgestellt, iPads gekauft oder Apps eingerichtet, aber es fehlt meist der Helikopter-Blick und eine wirkliche Gesamtstrategie.
Stefan Herzog: Deshalb haben wir den ISPO Digital Readiness Check weiterentwickelt. Der war ja für Handel wie Industrie gleichermaßen vorgesehen, aber es gibt spezielle Themen, die besonders für den Handel wichtig sind. Deshalb gibt es jetzt den VDS Digital Fitness Check. Er ist speziell auf die Bedürfnisse des Handels abgestimmt und wird auch weiterhin von unserem Partner ISPO promotet.
Warum braucht es einen speziellen Check für den Handel?
Fischer: Weil viele Händler den Sprung in die Digitalisierung noch nicht geschafft haben und ganz spezielle Probleme haben. Sie kommen zwischen die Stühle, weil sie den Omnichannel-Ansatz mit einer Verknüpfung vom Point of Sale und dem E-Commerce nicht richtig hinbekommen. Es fehlen vielerorts einfach auch die personellen Kompetenzen für die Umsetzung der neuen Techniken. Dazu werden durch die Digitalisierung viele analoge Fehler aufgedeckt. Viele wissen gar nicht, wer ihre Zielgruppe ist, wie deren Bedürfnisse ausschauen und wie die Costumer Journey sein sollte.
Wie kann der VDS seinen Händlern konkret helfen?
Herzog: Im ISPO Readiness Check wurde die Führungsebene über den Stand der Digitalisierung befragt. Wir erweitern das und führen einen 360-Grad-Check ein. Dabei befragen wir nicht nur die Führungsebene, sondern gehen auch eine Stufe tiefer zum Personal. In einem zweiten Check wird also die digitale Fitness der Mitarbeiter überprüft, denn ohne eine kompetente Mannschaft wird die Digitalisierung nicht umzusetzen sein. Es ist wichtig, die Mitarbeiter ins Boot zu holen und auch von der Führung zu zeigen, dass die Digitalisierung nicht irgendwo im Elfenbeinturm stattfindet. Damit haben wir eine umfassende Analyse und dann werden wir von Worten zu Taten kommen. Deshalb haben wir professionelle Digitalisierungs-Experten mit ins Boot geholt. Auf unserem Stand bei der ISPO Munich in der Halle C6 werden wir Profis aus den drei Bereichen dabeihaben, die den größten Handlungsbedarf haben:
- Zum Thema Strategie/USP mit den Experten von Schnell Consult.
- Spezialisten der 4p Group zum Bereich Personal/Organisation.
- Das Team von 4m Marketing zum Thema Online-Marketing und wie ich mein Geld bei der Digitalisierung richtig ausgebe.
Wird das eine einmalige Aktion für die Sportfachhändler bleiben?
Herzog: Nein, das ist eine Initiative, die wir konsequent in den nächsten Jahren weiterführen werden. Und das Ganze auf europäischer Ebene, denn die Digitalisierung kennt keine Ländergrenzen. In den nächsten Monaten sollen möglichst viele Partner unseren VDS Digital Fitness Check durchführen, das wird auch auf unserer Website möglich sein. Aus den Ergebnissen werden wir dann für die nächste ISPO Digitize, die Anfang Juli im Rahmen der ersten Outdoor by ISPO in München stattfinden wird, passende Workshops anbieten. Wir wollen unseren Händlern wirklich echte Handlungsempfehlungen geben.
Kann jeder Händler sein Ergebnis seines Digitalisierungs-Checks anfordern?
Herzog: Zum einen wird es nach der Auswertung aller VDS Digital Fitness Checks in den verschiedenen Unternehmen eine Gesamtstudie geben, in der Aussagen darüber getroffen werden, wie fit die Händler und ihre Mitarbeiter im Bereich der Digitalisierung sind. Zum anderen kann jeder Händler natürlich auch eine Einzelstudie über sein Unternehmen anfordern. Gemeinsam wollen wir dafür sorgen, dass der Sportfachhandel im für die Zukunft der Branche entscheidenden Thema Digitalisierung richtig aufgestellt ist.
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