Mit dem neuen Hallenkonzept POLYGON setzt die ISPO MUNICH Impulse für die Action-Sport-Branche.
POLYGON rückt den Fokus auf die Produkte der Aussteller und bietet durch ein modulares Standkonzept großen wie kleinen Marken die Möglichkeit, sich mit einem klar kalkulierbaren Investment auf der größten Sportartikelmesse der Welt zu präsentieren.
„Die Snowboardindustrie lebt von Vielfalt“
Auch Nitro Snowboards wird sich als eine der weltweit führenden Snowboardmarken auf der ISPO MUNICH in Halle B6 präsentieren.
ISPO.com sprach mit Gründer und Unternehmensinhaber Tommy Delago über aktuelle Entwicklungen im Snowboardmarkt, den Stellenwert von Messen und erfolgreiche Kooperationen mit YouTube-Stars.
ISPO.com: Nidecker kauft Flow, Völkl Snowboards wird eingestellt. Wie ordnen Sie diese Marktentwicklungen ein? Konsolidiert sich die Snowboardbranche?
Tommy Delago: Das sind ganz normale Konsequenzen, die sich aus den Entwicklungen im Markt ergeben. Aber wenn sich der Markt konsolidiert und auch kleine Marken verschwinden, finde ich das schade. Denn die Snowboardindustrie lebt doch gerade von dieser Vielfalt und den Impulsen, die oft auch von kleinen Brands ausgehen. Aber auch in den letzten Jahren gab es immer wieder neue Marken, und das finde ich sehr erfrischend.
Wie wichtig sind gerade in diesen Zeiten Messen für die Wintersport-Branche?
Ich persönlich bin ein bekennender Messe-Fan, und das Zusammenkommen der ganzen Branche zu einem solchen Event ist für mich emotional faszinierend und wichtig. Für den Verkauf und die Order sind Messen heute in unserer Branche nicht mehr so wichtig, da hier vieles schon vorher in den Showrooms der großen Importeure passiert.
Aber für uns ist es nach wie vor eine wichtige Plattform, um uns als Marke zu präsentieren und unser Image zu pflegen. Dies hilft auch kleineren Importeuren, die hier ihren Händlern unser gesamtes Sortiment zeigen können, welches sie selbst so nicht in ihren Showrooms haben. Außerdem sind Messen für uns auch ein wichtiger Marktplatz, um sich mit Lieferanten und Herstellern zu treffen.
Tommy Delago: ISPO-Konzept POLYGON „neue Herausforderung“
Wie bewerten Sie in diesem Zusammenhang das neue POLYGON-Konzept auf der ISPO MUNICH?
Das wird sehr spannend. Wir arbeiten in einer Branche, die von Innovationen lebt und sich immer weiter bewegt. Ich finde solche Impulse von außen positiv, da wir so auch gezwungen sind, manche Dinge zu hinterfragen und neu auszurichten. So wird unser diesjähriger Auftritt auf der ISPO MUNICH zu einer neuen Herausforderung. Ich denke, die gesamte Entwicklung ist durchaus zeitgemäß, auch im Hinblick auf reduzierte Kosten.
Im Gegensatz zum letzten Winter sind in Europa viele Gebiete dank Kunstschnee schon geöffnet. Macht sich dies im Abverkauf positiv bemerkbar?
Wir merken in Europa sehr wohl, dass der Winter in den Skigebieten schon angefangen hat und haben mehr Re-Orders als letztes Jahr um diese Zeit. Besonders in Italien sind die Schneeverhältnisse sehr gut, und es scheint, als haben sich die Liftbetreiber dort schon sehr gut auf die optimale Präparierung von Pisten mit Kunstschnee eingestellt. Von daher fängt der Winter mancherorts gar nicht so schlecht an.
Lesen Sie hier: Diese 5 Trends machen Snowboarden unsterblich
Die vergangenen Jahre waren eher von rückläufigen Verkaufszahlen geprägt. Wie reagierte Nitro Snowboards auf diese Entwicklungen?
Hierzu muss man wissen, dass der Bekleidungssektor in viel größerem Maße von schlechten Wintern oder rückläufigem Interesse am Wintersport betroffen ist als die Hardware. Deshalb spüren wir diese Auswirkungen auch differenzierter. Lagerbestände lassen sich bei der Hardware auch bei einem schlechten Winterstart später im Jahr noch verkaufen. Im Bekleidungssektor hingegen ist Auslaufware mehr oder weniger unverkäuflich.
YouTube-Marketing als günstige Alternative
Welche konkreten Folgen haben solche Entwicklungen dann?
Allein aus kaufmännischer Sicht muss man natürlich reagieren und bei sinkenden Abverkäufen die Kosten herunterfahren. Hierbei kommt uns zugute, dass wir auf internationaler Ebene eine schlanke Personalstruktur haben und somit keine größeren Einschnitte vornehmen mussten. Viele Anpassungen laufen hinter den Kulissen ab. Investitionen werden verschoben oder Neuentwicklungen um ein Jahr zurückgestellt.
Natürlich haben wir auch Marketingausgaben reduziert, aber nicht massiv. Die allgemeine Entwicklung im Medienmarkt mit der Verlagerung von Werbeaktivitäten ins Online-Marketing war in dieser Situation sicher hilfreich. Denn hier konnten wir unsere Marke relativ kostenschonend kommunizieren.
Seit zwei Jahren kooperieren Sie mit Felix von der Laden, der als „Dner“ zu den erfolgreichsten YouTubern Deutschlands zählt. Wie kam diese Kooperation zustande?
Vor drei Jahren haben wir uns zum ersten Mal mit dem Thema YouTube-Kooperation beschäftigt. Da ging es um Rucksäcke und Taschen. Darüber kam dann der Kontakt zu Felix von der Laden zustande, aber das ist keine rein kommerzielle Kooperation, bei der wir als Marke für Product Placements fixe Summen bezahlen. Felix und sein Freund Izzi haben wirklich Spaß, mit uns und unseren Teamfahrern ein paar Tage im Schnee unterwegs zu sein. Wir bieten ihnen einzigartige Snowboardtage, und so entsteht interessanter Content für ihre YouTube-Kanäle.
Mit welchem Ziel?
Was mir neben der ganzen Publicity, die solche Videos uns natürlich bringen, besonders gut gefällt, ist die Message: Die Jungs, die sich beide auch sehr intensiv mit Online-Games beschäftigen, zeigen, wie viel Spaß Snowboarden machen kann. Dies wird hoffentlich einige der Fans motivieren, den Rechner auszuschalten und raus in die Berge zu gehen. Wenn man sich die Kommentare unter den Videos ansieht, scheint bei dem ein oder anderen Fan der Funke schon übergesprungen zu sein – das ist doch klasse!
Delago fordert Rückbesinnung auf die Piste
Inwiefern können Händler dazu beitragen, den Einstieg in den Sport zu erleichtern und so für mehr Neu-Snowboarder sorgen?
Hier beobachten wir sehr wohl eine Rückbesinnung auf die Anfänge der Snowboardentwicklung, in der Händler zur Kundenbindung regelmäßig Snowboardfahrten in die Skigebiete organisiert haben und so neue Leute an den Sport heranführten. Dies geschieht auch heute wieder, was durchwegs positiv ist. Dieser Service und diese Nähe zum Kunden sind ja auch Alleinstellungsmerkmale des stationären Einzelhandels, mit denen sich ein Händler gut profilieren kann. Als Marke unterstützen wir ein solches Engagement.
Was unternehmen Sie als Marke in dieser Richtung?
Wir suchen den Kontakt zum Endverbraucher auf vielen Testveranstaltungen. Diese sind für uns enorm wichtig. Ebenso die Unterstützung von Nachwuchsprogrammen wie die Sprungbrett-Events von Nicola Thost und die Organisation von eigenen Kids-Camps. Für mich ist es aber auch wichtig, dass wir am Image des Snowboardsports arbeiten und stärker kommunizieren, dass das Snowboarden vor allem auf der Piste und nicht in der Luft stattfindet.
Wir versuchen deshalb schon seit einigen Jahren, in unserer Kommunikation inklusiver zu sein. Damit meine ich, dass wir durch weniger radikale Bilder und Videos das Snowboarden nachvollziehbarer machen. Dies hilft auch, dem Vorurteil „Snowboarden sei gefährlicher als Skifahren“ entgegenzuwirken. Für mich ist die wichtigste Aufgabe unserer Kommunikation, den Spaß am Snowboarden in den Vordergrund zu rücken.
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