Ein Mann mit Strahlkraft unterstützt den ISPO Brandnew Overall Winner 2010: Der Schweizer Tennis-Star Roger Federer steigt als Investor beim Schweizer Unternehmen On Running ein. Bislang hatte die Marke noch keine Anknüpfungspunkte zum Tennis. „Was Roger und wir machen, ist kein traditionelles Athleten-Sponsoring“, sagte Olivier Bernhard der „Neuen Zürcher Zeitung“.
Federer wird stattdessen unternehmerisch tätig. In bekanntem Umfeld: Er ist Fashion-interessiert – und trägt gerne Sneaker. Federer besitzt etwa 250 Paar Turnschuhe. Aber auch als Spieler und Werbefigur ist er weiter gefragt: Am 24. November 2019 schauten 42.517 Zuschauer beim Showkampf zwischen Federer und dem Deutschen Alexander Zverev in Mexiko-Stadt zu - Weltrekord.
Daher soll er auch mit seinen Ideen zum Wachstum beitragen. Er nimmt bereits Einfluss auf die Produktentwicklung. Erstmals wird die Marke daher auch durch ein anderes Gesicht repräsentiert als das der drei Gründer Olivier Bernhard, David Allemann und Caspar Coppetti. „Der Batzen war groß genug, dass ich mir das gut überlegen musste, auch wenn das Bauchgefühl stimmte. Am Schluss wollte ich ein Zeichen für On setzen“, sagt Federer.
Coppetti sagte über den Einstieg zu ISPO.com: „Roger Federer ist zweifelsohne ein Ausnahmesportler und wird mit seinem grossen Erfahrungsschatz die Zukunft von On prägen.“ Die ersten Federer-Produkte sollen bereits 2020 auf den Markt kommen. Der Schweizer trug schon in den vergangenen Jahren abseits des Platzes On-Schuhe.
Seit Anfang 2019, als sein Vertrag mit Nike endete, hat er auch keinen offiziellen Schuhpartner mehr. Denn die japanische Sportmarke Uniqlo stattete ihn mit einem Millionenvertrag (angeblich 300 Millionen Dollar) aus, stellt selbst aber keine Schuhe her.
Tennisschuhe will On Running deshalb aber nicht herstellen. Sie bleiben im Sportschuh-Markt, könnten durch den Repräsentanten Federer aber auch im riesigen Lifestyle-Markt wachsen. „Es reizt mich, mit einem jungen Schweizer Unternehmen zusammenarbeiten zu können, das auf dem Sprung ist“, sagt Federer.
Und wo kann er dem Unternehmen helfen? „Bei der Produktentwicklung, beim Sportmarketing und auch beim Fanerlebnis wird Roger aktiv mitarbeiten“, findet Coppetti. „Und er wird uns dabei helfen, den 'Athlete Spirit' in unserer Firmenkultur noch weiter zu verankern - wer könnte dies schließlich besser als ein Profisportler von Weltrang?“
Anfang 2010 startete On als Start-up durch. Mittlerweile findet sich das Unternehmen dank seiner Innovationen im Markt neben den Konzernen Nike, Adidas, Asics oder New Balance zurecht. Keine Laufschuh-Marke wächst derzeit weltweit so schnell wie On. 500 Angestellte hat die Firma inzwischen.
Die Käufer sind jedoch im Durchschnitt älter als die von Adidas oder Nike, es gilt, auch jüngeres Publikum zu erschließen.
Daher treten etwa auch die Schweizer Triathletin Nicola Spirig und ihr spanischer Kollege Javier Gomez 2020 bei Olympia in Tokio in On-Schuhen an. „Als Performance Laufschuhmarke spielen Sportler für uns eine große Rolle; sie agieren als Vorbilder und betreiben ihren Sport meistens voller Leidenschaft“, sagt Coppetti.
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