Neben TV-Verträgen sind Sponsoren und Partner Haupteinnahmequellen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC): Geschätzte drei Milliarden Dollar sollen im Zyklus mit den Winterspielen 2022 in Peking und den Sommerspielen 2024 eingenommen worden sein. Kein Wunder: Die Olympischen Spiele erreichen als 16tägiges Highlight der Sportsaison noch immer Milliarden Menschen – an den TV-Bildschirmen, aber inzwischen vor allem auch als Trend-Content in sozialen Medien. Das IOC versucht auch immer neue Geldquellen zu erschließen – so wird es ab 2025 Olympische eSport-Games in Saudi-Arabien geben. Auch das Programm der klassischen Olympischen Spiele wird auf junge Zielgruppen zugeschnitten: In Paris feiert Breaking (Breakdance) seine Premiere.
„Das offizielle Budget von Paris beträgt 4,4 Milliarden Euro, 96 Prozent davon sind privat finanziert“, sagt das deutsche IOC-Mitglied Michael Mronz. Laut des offiziellen Budgetplans bekommt Olympia-Ausrichter Paris vom IOC 1,22 Milliarden Euro. 750 Millionen davon stammen aus TV-Rechten, 470 Millionen aus den Partnerschaften mit Top-Sponsoren. Sonstige Partner vor allem aus Frankreich selbst steuern sogar 1,226 Milliarden Euro zu. Dazu kommen geschätzte 1,1 Milliarden Euro aus dem Ticketing, 170 Millionen Euro aus dem Gastgewerbe und 127 Millionen Euro aus der Lizenzierung von Produkten. Der Rest der Gesamtsumme stammt aus „Sonstigen Einnahmen“ und vier Prozent öffentlicher Mittel. Die Investitionen für Olympia in Paris liegen jedoch deutlich über dem offiziellen Budget. Allein für die Verbesserung der Wasserqualität in der Seine, wo Triathlon und Freiwasserschwimmen stattfinden sollen, wurden 1,4 Milliarden Euro ausgegeben.
Das IOC hat für die Olympischen Spiele von Paris ein vierstufiges Sponsorensystem von globalen TOP-Sponsoren bis zu nationalen Unterstützern. Gegenüber dem letzten Olympia-Zyklus gab es Veränderungen im TOP-Programm: Allianz und Deloitte ersetzen Dow und GE. Die Sponsoren und Partner im Überblick:
Unternehmen | Branche | Im TOP-Programm des IOC seit |
---|---|---|
Coca-Cola/Mengniu | Erfrischungsgetränke/Molkereiprodukte | 1986 (bereits seit 1928 durchgehend Olympia-Sponsor) – erste gemeinsame Top-Sponsorenvereinbarung mit chinesischem Molkereikonzern Mengniu |
Airbnb | Übernachtungsangebote | 2019 |
Alibaba | Cloud Services und E-Commerce | 2017 |
Allianz | Versicherungen | 2021 |
Atos | IT | 1992 |
Bridgestone | Reifen | 2014 |
Deloitte | Management- und Unternehmensberatung | 2022 |
Intel | Prozessoren und Chips | 2017 |
Omega | Uhren | 2003 |
Panasonic | Unterhaltungselektronik | 1987 |
Procter & Gamble | Hygieneprodukte | 2010 |
Samsung | Kommunikation und Elektronik | 1997 |
Toyota | Fahrzeuge und Mobilität | 2015 |
Visa | Bezahlungsdienstleister | 1986 |
Olympic Premium Partners | Olympic Official Partners | Olympic Official Supporters |
---|---|---|
Accor | Groupe ADP | Abatable |
Groupe BPCE | Air France | ABEO |
Carrefour | ArcelorMittal | Air Liquide |
EDF | Caisse des Dépôts | airweave |
LVMH | Cisco | Aquatique Show |
Orange | CMA CGM | Arena |
Sanofi | Danone | CRYSTAL |
Decathlon | Doublet Wasserman | |
FDJ | DXC Technology | |
GL Events | Egis | |
Île-de-France Mobilités | Enedis | |
Le Coq Sportif | ES Global | |
PwC | Eviden | |
Fitness Park | ||
Fnac Darty | ||
Gerflor | ||
Garden Gourmet | ||
RATP Group | ||
Terraillon | ||
Highfield | ||
Hype | ||
Indigo | ||
La Poste | ||
Loxam | ||
Lyreco | ||
Miko | ||
Mondo | ||
MTD | ||
Myrtha Pools | ||
OnePlan | ||
Optik2000 | ||
Ottobock | ||
Rapiscan Systems | ||
Ranstad | ||
Re-uz | ||
RGS Events | ||
Saint-Gobain | ||
Salesforce | ||
SCC | ||
Schneider Electric | ||
SLX | ||
SNCF | ||
Sodexo Live! | ||
Syndicat des Eaux d'Île-de-France | ||
Technogym | ||
Thermo Fisher Scientific | ||
Tourtel Twist | ||
VINCI | ||
Viparis | ||
Westfield |
Für den beim IOC üblichen Vierjahreszyklus als Sponsor oder Partner kostet die 14 globalen Partner mindestens einen dreistelligen Millionenbetrag. Rekordverdächtig ist der gemeinsame Kontrakt von zwei Firmen: Uralt-Olympia-Partner Coca Cola und das chinesische Molkereiunternehmen Mengniu zahlen für die Olympischen Spiele von 2021 bis 2032 geschätzte drei Milliarden Dollar an das IOC.
Bridgestone oder Panasonic soll ihr Status als globaler Partner für vier Jahre jeweils 200 bis 250 Millionen Dollar kosten. Airbnb soll einen Achtjahresvertrag bis 2028 mit Zahlungen von 500 Millionen Dollar unterschrieben haben.
Produkte und Dienstleistungen der Globalen Sponsoren sowie der restlichen Partner werden an den Sportstätten vor Ort sowie von den Athlet*innen verwendet. So erfolgt die Zeitmessung bei Wettbewerben etwa durch Omega-Chronographen. Unterhaltungselektronik für die Athlet*innen kommt von Samsung. An der olympischen Sportstätten von Paris gibt es für Fans nur Coca-Cola-Produkte zu satten Preisen von 4 Euro pro Becher zu kaufen.
Die Sponsoren und Partner haben als einzige Marken das Recht, die berühmten olympischen Ringe sowie die olympische Flamme in ihren Marketing-Aktivitäten zu nutzen.
- Sports BusinessDisruptives Marketing – Wandel der Outdoor-Branche
- Awards
- Bergsport
- Bike
- Fitness
- Health
- ISPO Beijing
- ISPO Munich
- ISPO Shanghai
- Running
- Brands
- Nachhaltigkeit
- Olympia
- Outdoor
- Promotion
- Sportbusiness
- Textrends
- Triathlon
- Wassersport
- Wintersport
- eSports
- SportsTech
- OutDoor by ISPO
- Heroes
- Sport Fashion
- Urban Culture
- Challenges of a CEO
- Messen
- Sports
- Find the Balance
- Produktreviews
- Magazin